Seit Anfang 2022 versuche ich nun meine elektronische Patienten-Akte einzurichten und im Sommer 2023 war es endlich soweit: Ich habe ePa.

Auf dem Weg zur elektronischen Patientenakte

Seit Anfang 2022 versuche ich nun meine elektronische Patienten-Akte einzurichten und im Sommer 2023 war es endlich soweit: Ich habe ePa. Folgende Gatekeeper musste ich überwinden:

Hardware

Ja, ich war recht lange im Besitz eines alten, aber funktionsfähigen Handy (Samsung S7). Unglücklicherweise wurde dieser Fall von meiner Krankenkasse nicht abgedeckt. Zitat des technischen(!) Supports: „Tja, da müssen Sie sich halt ein neues Handy kaufen“. Meine Hoffnung lag eine Weile auf der Desktop Version, aber die kann auch nur genutzt werden, wenn man ein NFC fähiges Handy (siehe oben), eine NFC fähige Gesundheitskarte, sowie ein auf eigene Kosten angeschafftes Lesegerät (35€) hat.

Anmeldung

Ende August habe ich mir dann ein neues Handy angeschafft und konnte endlich meine ePa mein Eigen nennen. Aber erst musste ich mich ein bisschen durch den etwas zähen Anmeldeprozess quälen und hing eine ganze Weile an der Erstellung eines Passwortes, bis ich rausgefunden habe, dass ich zwar Sonderzeichen, aber eben auch nicht jedes Sonderzeichen verwenden darf. Darf ja hier nicht jeder machen was er will. Ein bisschen hin und her zwischen Email-Bestätigung und ePa, einmal rausgeflogen, wegen „allgemeinem Fehler“, aber dann war ich bei der Registrierung…

Registrierung

Da Video-Ident nicht mehr ging und ich zwar eine NFC fähige Gesundheitskarte habe, aber nie rausgefunden habe, wie man sie aktiviert, musste ich also zu Post. Wollte ohnehin ein Paket abholen. Leider funktionierte das einscannen des digitalen Ident-Codes nicht, also musste die arme Mitarbeiterin alles abtippen, während sich die Schlange hinter mir staute. Danach dauerte es noch 2 Stunden bis ich die erlösende Mail bekam „Identität erfolgreich bestätigt“.

Arzt freigeben

Bevor ein Arzt etwas in die elektronische Patientenakte einträgt, muss er freigegeben werden. Hier bekam ich eine aus Usability-Sicht sehr ungünstige Fehlermeldung: „Unbekannter Fehler“. Später habe ich herausgefunden, dass es wohl die Meldung ist, die bei schlechtem Netzt (in der Arztpraxis) ausgesteuert wird.

Einen Arzt finden, der etwas in die Akte einträgt

“Also das mit der elektronischen Patientenakte würde ich mir ja noch überlegen. Da können Einrichtungen aus ganz Europa auf ihre Daten zugreifen. Mit Datenschutz hat das nicht viel zu tun”

So wurde ich bei meiner Frauenärztin vertröstet, als ich fragte, ob ich meine Untersuchungsergebnisse in meine ePa übertragen könnte. Und aktuell könne man das auch nicht, und wenn ich dann nächstes Jahr komme, dann können sie mir auch auch nur die aktuellen Ergebnisse übertragen.

Ich versuchte es dann noch richtig zu stellen, aber aus einem Achselzucken und einem “das müssen Sie wissen” kam ich da auch nicht weiter. An technische Schwierigkeiten bin ich ja mittlerweile gewohnt, aber das mich ein Arzt bewusst von der Nutzung der ePa abhalten möchte, habe ich tatsächlich noch nie erlebt. Frage besonders an die Ärzte, aber auch gerne an die ePa-Nutzer: Muss hier bei den Ärzten mehr aufgeklärt werden? Oder ist das ein Einzelfall?

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